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Die ersten Ski, so schreibt man, hat Arthur Luthardt 1901 nach Steinach gebracht. Einige Jahre später gab es dann die ersten Skifahrübungen auf Fassdauben von Veit, Scheler-Stoffel und Mahr. Konstituiert aber hat sich der winterliche Verbandssport in Steinach im Jahre 1923, als sich die Sparte im SV 08 etablierte, ehe 1926 die Gründung eines selbstständigen Wintersportvereins in Steinach erfolgte. Dieser ist verbunden mit Namen wie die der Sportfreunde Langhammer, Schäfer, Dannhauer, Vieweg, Mahr, Menzenbach, Buchhalter, Luthardt oder Eichhorn. Bereits vor dem 2. Weltkrieg gab es auf den Schutthalden unterhalb der Milonsruh alpine Wettkämpfe. Sportfreunde wie Reiner Knoth, Reinhold Vieweg, Viktor Eichhorn - Mödel, Erich Sauer und viele, der nicht in Vergessenheit geratenen, Sportfreunde dieser Generation, haben dort organisierte Wettkämpfe durchgeführt. Nach dem Krieg fanden sich 1948 zehn Mitglieder zusammen und organisierten im darauffolgenden Jahr das 1. Skispringen. Einer der Höhepunkte war der Sprunglauf am 05.03.1950 mit 3.500 Zuschauern. Bei den alpinen Veranstaltungen der Folgejahre dominierten die Steinacher, zugleich wurde aber die nordischen Disziplinen weiter ausgebaut.
Anfang der 60er Jahre erwiesen sich die alpinen Strecken am "Land" als veraltet. Man prüfte das Gelände am Fellberg, unterhalb der Milonsruh über die Schieferhalden. Es wurden einige Untersuchungen gemacht und dann war man sich über die Streckenführung einig. Der Name "Silbersattel" - damals abgeleitet aus der Euphorie über Hermann Buhl, den ersten deutschen Bergsteiger, der den Nanga Parbat bestiegen hatte, entstammt diese Zeit der Planung und erster Rennen auf den Abraumhaldenhalden. Urheber des Namens " Silbersattel" waren damals Fritz Hutschenreuter und Werner Franke, welche bildliche Ähnlichkeiten mit den Silbersattel am " Nanga Parbat" erkennen wollten. Ende der 60er Jahre war dann nach einigen Verlängerungen und Ausbauten "Die Streck" fertig. Es konnten nun unter verbesserten Bedingungen alpine Rennen darauf ausgetragen werden. Der Silbersattel am Fellberg begann seinen Aufstieg als eines der schönsten und schneesichersten Skigebiete im Thüringer Wald. Der Steinacher "Silbersattel" war somit, wie der echte "Silbersattel" im Himalaya der "Schicksalsberg". Bei der Erschließung der neuen Strecke erwies sich die damals noch kleine Sektion Ski-alpin um Erich Sauer, Fritz Hutschenreuter, Gerhard Eichhorn, Günter Gropp, Franz Matthäi, Werner Franke, Fritz Flemmig, Heinz Schmidt und viele mehr als wahre fleißiges Bienchen. Ihren Anstrengungen, Organisationstalent, gesellschaftlichen "Beziehungen", finanziellen Unterstützungen, Einführung von skitechnischen Neuerungen und Abfahrtstechniken usw. ist es zu verdanken, dass das Gebiet und die Sektion Wintersport, einen kontinuierlichen Ausbau erfahren hat. Bis heute ist von der Begeisterung der alpinen Wintersportler an der Strecke nichts gewichen. Mehrere Generationen von Steinachern beteiligten sich an den Um- und Ausbauten der alpinen Sportanlagen. Durch die Schneesicherheit der neuen Piste, den sportlichen Erfolgen der Steinacher Aktiven und der unzertrennlichen Gemeinschaft der Wintersportler, wurden - oft gegen den Willen der DDR-Sportfunktionäre- immer mehr Sportereignisse hier ausgetragen. Aufgrund des damaligen Systems waren es jedoch "nur" viele Kreis-, Bezirks- und DDR- Meisterschaften. 1967 wurde Steinach alpines Trainingszentrum, in dem 10 Übungsleiter mit rund 60 aktiven Kinder und Jugendlichen mit großem Erfolg arbeiteten. Selbst als auf "Befehl von oben" das alpine Leistungszentrum 1969 aufgelöst wurde, fegten die Steinacher weiter sehr erfolgreich durch die, damals noch ziemlich kräftigen Holzstangen-Tore und holten so unzählige nationale Titel nach Steinach und in den Verein.
Internationalen Ruhm für die Stadt Steinach errangen freilich die Skispringer. So ist nicht zu vergessen Kurt Schramm, der 1962 bei der WM in Zakopane Elfter und bei der Skiflugwoche am Kulm gar Vierter wurde. Ebenfalls große Springer oder Kombinierer waren Werner Leipold, der in den 70er Jahren zur Nationalmannschaft gehörte, als auch Horst Queck, der unter anderem bei der Vier- Schanzentournee 1970 Sieger wurde.
Nach der Wende 1990 wurde nicht nur eine ganze Republik aufgelöst, auch die alten Sportstrukturen in Steinach fanden ihre Auflösung. Es wurde der WSV Steinach als selbstständiger Verein gegründet. Die Mitgliederzahl betrug damals noch über 100 Mitglieder, welche immer noch den gleichen Elan an den Tag legten, wie die Gründer des Vereins. Und das immer noch zum Wohle des Vereins! Im alpinen Bereich konnte sich Steinach nach 1990 auch wieder gesamtdeutsch einen guten Ruf machen. So werden hier aufgrund der Schneesicherheit und eines engagierten Teams regelmäßig anspruchsvolle nationale Rennen des TSV und des DSV ausgetragen. Stellvertretend sollen hier die DSV- Punkterennen in der Jugend und Schülerklasse genannt werden.
Seit Februar 2004 hat der Verein auch internationale Rennerfahrung (FIS). Es fand hier der Arnold-Lunn-WorldCup im Slalom statt. (Arnold Lunn war ein Engländer und der "Erfinder" des heutigen Alpinen Rennsportes - mit Torstangen und nach Zeit...)
Inzwischen ist der WSV Steinach im "großen" SV 08 Steinach, als Unterabteilung mit ca. 200 Mitgliedern, wieder einer der stärksten und engagiertesten Abteilungen in Steinach.Für alle alpinen Skisportler, welche aufgrund der räumlichen Entfernung zu den höheren alpinen Regionen, wie die Alpen, einen weiten Weg zu Ihrem geliebten Sport in Kauf nehmen müssen, sind an der seit 1998 mit enormen Mitteln ausgebauten, neuen, Skiarena Silbersattel doch recht gute Vorraussetzugen für einen langen Wintersportbetrieb geschaffen worden. Wir freuen uns, dass auf "unserer Streck" immer mehr begeisterte Freizeitsportler oder befreundete Skivereine ein Zuhause gefunden haben und hoffentlich noch finden werden. Wir werden jeden willkommen heißen, der mit Spaß dabei sein will, ob nun im Verein oder als Besucher.

(Herzlichen Dank an Volker Gramß und Bernd Sauer für die in umfangreiche zur Verfügung Stellung des Textmaterials. Die Darstellung wurde im Orginal für die www.silbersattel.de geschrieben)

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